2.367 views

Video über den Kawah Ijen

Video Details

Hinzugefügt von Marc Szeglat März 30, 2017

Der Kawah Ijen liegt im Ijen-Massiv im Westen der indonesischen Insel Java. Die Anreise kann von Surabaya aus erfolgen, aber auch von der Nachbarinsel Bali. Von dort aus werden organisierte Kurztrips angeboten, die oft abends, oder nachts starten. Grund für den nächtlichen Aufbruch ist es, zum Sonnenaufgang bereits am Kraterrand zu stehen.
Der Aufstieg über den gut ausgebauten Weg gestaltet sich recht unproblematisch, dennoch muss man damit rechnen im oberen Bereich bereits durch die Dampfschwaden aus Schwefelgas gehen zu müssen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, kann hier bereits eine Gasmaske anlegen, denn auf langer Sicht sich die sauren Dämpf schädlich für die Lunge. Davon können auch die Schwefelarbeiter ein Lied singen; sie klagen häufig über chronischen Husten mit blutigem Auswurf. Allerdings halten sie sich nicht nur für einen Vormittag am Kraterrand auf, sondern steigen in den fast 300 Meter tiefen Krater hinab um dort den Schwefel abzubauen, für den der Kawah Ijen bekannt ist. Aus zahlreichen Fumarolen zischen über 200 Grad heiße Schwefeldämpf und transportieren das gelbe Mineral tonnenweise an die Erdoberfläche. Dort kristallisiert der Schwefel über die flüssige Phase aus. In diesem Zustand kann sich der Schwefel entzünden und mit saphirblauer Flamme brennen. Dieses Phänomen des Schwefelbrandes ist allerdings nur nachts sichtbar und auch nur dann, wenn die Arbeiter die Flammen nicht löschen. Nur an den Austritten besonders heißer Fumarolen brennt es praktisch immer.
Für die Geonauten Martin, Richard, Thorsten und Marc war der Schwefelbrand der Hauptgrund dem Kawah Ijen im August 2011 einen neuerlichen Besuch abzustatten. Schon vom Kraterrand konnte man die blauen Flammen fotografieren. Natürlich hielt es uns am Kraterrand nicht lange und wir stiegen am späten Abend hinab zum Ufer des Säuresees. Der ausgetretene Weg war rutschig und Schwefelgaswolken raubten uns zwischendurch Atem und Sicht. Unten im Krater hielten sich nur 2 Arbeiter auf, die damit beschäftigt waren den Schwefelbrand zu löschen, sodass wir leider keine Feuerflüsse gesehen haben. Trotzdem war es ein unvergessliches Erlebnis an den Fumarolen zu stehen, die wie ein Schweißbrenner zischend blaue Flammen ausstießen.
Einige Fotos gibt es hier zu sehen.