Ein Video über den Vulkan Stromboli in Italien

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Hinzugefügt von Marc Szeglat März 30, 2017

Der Vulkan Stromboli auf der gleichnamigen Insel nördlich von Sizilien ist für seine kleinen, explosiven Vulkanausbrüche bekannt, die oft mehrmals in der Stunde stattfinden. Diese manifestieren sich in dem Krater, der gut 180 Meter unterhalb des Gipfels liegt. Lavabrocken werden durch diese Explosionen im Durchschnitt zwischen 60 und 120 Meter hoch geschleudert. In besonders aktive Phasen fliegen Lavabrocken bis auf 300 Meter Höhe. Gelegentlich kommt es auch zu starken Eruptionen, die den Gipfel mit Lavabomben eindecken und bis auf die Außenflanken des Vulkans fliegen. Dort können sie die Vegetation in Brand setzen. Bei extrem starken Ausbrüchen fliegen Lavabomben bis in bewohnte Gegenden und richten dort Schäden an.

Alle paar Jahre öffnen sich Eruptionsspalten unterhalb des Kraters auf der Sciara del Fuoco. Die "Feuerrutsche" ist ein Steilhang auf dem normalerweise Lavabomben bis ins Meer rollen können. Wenn sich in ihrem oberen Bereich eine Eruptionsspalte öffnet, ist mit ein wenig Glück ein ganz besonderes Naturschauspiel zu beobachten: glühende Lavaströme ergießen sich ins Meer und schicken zischende Dampffontänen in die Luft. Bei diesen Gelegenheiten kann es zu litoralen Explosionen kommen, die dann entstehen, wenn Wasser bei dem Kontakt mit Lava explosionsartig verdampft und Lavafetzen in die Luft schleudert.

Zuletzt öffnete sich am Stromboli im März 2007 solch eine Eruptionsspalte. Bereits am 2. Eruptionstag erreichte die Lava das Meer. Ein Lavadelta entstand und vergrößerte Stromboli um gut 50 Meter. Allerdings blieben diesmal größere Erdrutsche aus. So ein Phänomen löste bei einer Vergleichbaren Eruption im Jahr 2002 einen kleinen Tsunami aus, der entlang der Küstenpromenade von Stromboli-Ort einige Zerstörungen hervorrief. Damals wurde die Insel evakuiert.

Im Jahr 2007 verlief die Spalteneruption glimpflich und Martin Rietze und ich erreichten am 4. Tag der Eruption Stromboli. Der Aufstieg zum Krater wurde allerdings gesperrt, da große explosive Eruptionen drohten. Die normale Daueraktivität fand zu dieser Zeit nicht statt und setzte erst einige Monate nach der Flankeneruption wieder ein.